Adoration for vocation

Gebet für geistliche Berufe

„Papst Paul VI. hat während der Versammlung des II. Vatikanischen Konzils den Weltgebetstag für geistliche Berufungen der vereinten Anrufung Gottes, des Vaters, eingeführt, damit der Herr weiterhin Arbeiter für seine Kirche sende (vgl. Mt 9,38). „Das Problem der ausreichenden Zahl von Priestern“, betonte damals der Papst, „geht alle Gläubigen unmittelbar an: nicht nur weil davon die religiöse Zukunft der christlichen Gesellschaft abhängt, sondern auch weil dieses Problem der präzise und unerbittliche Indikator für die Vitalität des Glaubens und der Liebe der einzelnen Pfarrgemeinden und Diözesen sowie Zeugnis für die sittliche Gesundheit der christlichen Familien ist. Wo Priester- und Ordensberufungen in großer  Zahl erblühen, dort lebt man großherzig nach dem Evangelium.“ (Papst Benedikt VI.)

Bereits 1929 -nach Ende des Ersten Weltkrieges – war in Deutschland ein Rückgang an Priesterberufungen zu verzeichnen. 

Eine Gruppe engagierter und mutiger Frauen um Prinzessin Maria Immaculata von Sachsen begründeten damals in Freiburg eine Initiative, die den Auftrag Jesu  „Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.“ (Mt 9,38) im Gebet mit Leben erfüllte. 

Die Not unserer Tage scheint in dieser Hinsicht sogar noch größer als zur damaligen Zeit, als die couragierten Frauen den Anstoß gaben, zu einer geistlichen Erneuerung von Kirche und Gesellschaft. 

 

Beim Treffen unserer Anbetungsgruppe Anfang 2020 besprachen wir dieses Anliegen. 

Sofort lag Bereitschaft vor, neben den acht Stunden eucharistischer Anbetung am Donnerstag eine weitere Anbetungsstunde ausschließlich für das Anliegen Adoration for vocation (Beten um Geistliche Berufungen) ins Auge zu fassen. 

Wir wählten den Montag, an dem wir in Verbindung mit dem Vespergebet eine Stunde dieses spezifische Anliegen vor den Herrn bringen. 

Am 04.05.2020 begannen wir, dieses Anliegen vor den Eucharistischen Herrn in der Berufungsmonstranz zu bringen. 

Mit der ihr eigenen Symbolik bietet diese eigens dafür angefertigte Monstranz unmittelbare Anknüpfungspunkte für das Gebet. 

Die Feuerzungen des Heiligen Geistes können in ihr genauso wiederentdeckt werden wie das Bild des brennenden Dornbuschs, in dem uns Gott seine Gegenwart zugesagt hat. 

Diese Monstranz ist bewusst schlicht aus Holz gestaltet, ein einfacher aber wichtiger Rohstoff, der uns in der Natur umgibt. 

Wenn wir mit dieser Monstranz Anbetung um Berufungen halten, kommen wir mit dem Einfachen, was wir haben, vor Gott und bitten ihn darum, dass er daraus Großes wachsen lässt. 

Der Fuß der Monstranz besteht aus Rebenholz und erinnert an das Bild des Weinstocks, dessen Rebzweige wir sind. 

In der Christusnachfolge bekennen wir uns zu dieser engen Zugehörigkeit zu Gott, der wir alles verdanken und aus der uns Kraft erwächst. 

Darüber hinaus verdeutlicht diese Monstranz ganz konkret die gemeinsame Verbundenheit im Gebet um geistliche Berufungen. 

In zahlreichen Orten in  Deutschland und Europa wird bereits mit ihr für Berufungen in der Kirche gebetet. 

Wir dürfen die Kraft des Gebetes nicht unterschätzen.

Es geht nicht ins Leere. 

In Psalm 42 beten wir: „Harre auf Gott“!

Auf dieses Vertrauen ist unsere Kirche gegründet. 

Wir treffen uns jeden Montag um 18.00 Uhr, beten gemeinsam die Vesper, hören einen kurzen Impuls und gehen dann in  Stille ins persönliche Gebet. Nach einem gemeinsamen Gebet und dem eucharistischen Segen wird diese Stunde um 19.00 Uhr beendet. 

Jeder kann kommen, wann er möchte und kann bleiben so lange er möchte. 

„Kommt und seht!“

— Christine Gampe